NOSW Niederrhein Classic am 30.07.2023
Ein Bericht von Anke und Norbert Gries
Veranstaltung
NOSW Niederrhein Classic
Ausrichter: NOSW
Sonntag, 30.07.2023
Beginn: ab 8:00 Uhr Frühstück // Ende: ca. 20:30 Uhr
Team
Anke & Norbert Gries
auf Subaru SVX
Ausschreibung der Veranstaltung:
Oldtimer-Ausfahrt (OA), Anspruchsvolle Touristik (AT), Tourensport (TS)
Wir fuhren in der Klasse Anspruchsvolle Touristik (AT), entspricht bei anderen Veranstaltern dem Schwierigkeitsgrad Tourensport im oberen Bereich, also ziemlich heftig.
Weitestgehend trockenes Wetter, allerdings mit Regenschauern
Teilnehmer Bericht
Organisation
Die Veranstaltung gibt es seit vielen Jahren. Der Fahrtleiter ist sehr erfahren und weiß, was er tut. Am Niederrhein ist diese Veranstaltung, diejenige mit den meisten Teilnehmern (ca. 120). Das Angebot von 3 Klassen erfordert sicherlich einen erheblichen Planungs- und auch Auswertungsaufwand.
Bei der Orga gibt es keinen Grund für Kritik; Nennung per Internet, Starterliste und vorab Infos rechtzeitig per Mail oder im Netz, ausreichende Parkplätze und sehr hilfsbereite Helfer. Wir hatten noch Rückfragen vor der Fahrt, die unmittelbar und sehr freundlich beantwortet wurden.
Unglaublich viele freundliche und qualifizierte Helfer, dadurch zahlreiche Stempelkontrollen. Wir haben dagegen immer Mühe, überhaupt ausreichend Helfer zu finden.
Schöne positive Atmosphäre, obwohl einige Streckenposten schon ziemlich nass geworden sind. Start war in Dinslaken – Ziel in Groß Reken
Note: 2 +
Strecke
Sehr gut ausgewählte Strecke, landschaftlich schön mit wenigen Ampeln und Ortsdurchfahrten, weitestgehend im Naturpark Hohe Mark. Es gab einige Überschneidungen zu den Vorjahren, die wir aber als unproblematisch empfanden, für uns sehen die Kreuzungen zumindest sehr ähnlich aus.
Note: 2
Roadbook
Der NOSW hat so seine Eigenarten, dazu gehört zweifellos auch das Roadbook, dass eher rudimentär mit zusammengehefteten Blättern und recht kleinen Chinesenzeichen dargeboten wird. Die Kartendarstellungen schon ziemlich pixelig, aber letztlich sind die Anweisungen verständlich.
Natürlich können mittels PC bessere Roadbücher erstellt werden und sind auch oft in Gebrauch, für den Ablauf der Veranstaltung ist dies aber nicht von entscheidender Bedeutung, sofern die Anweisungen eindeutig sind. Tatsächlich ist der Schwierigkeitsgrad für alle Teilnehmer gleich.
Die Streckenführung erfolgte mittels Chinesen und eingefügten Karten. Zwischenzeitlich haben wir mit einer besseren Lupe aufgerüstet und hatten dadurch weniger Probleme.
Insgesamt 2 Bordbücher, jeweils eines für morgens und nachmittags.
Note: 2
Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung grundsätzlich klar und verständlich. Wenig Stress und Diskussionen im Auto auf der Suche nach dem Sinn der Aufgabe oder was gemeint sein könnte. Grundsätzlich gradlinige Aufgaben ohne Firlefanz. Teils wurde die Fahrstrecke mittels Chinesen und teils als Kartenaufgabe vorgegeben. Bei den ständigen Wechseln war hohe Konzentration gefordert.
Für die Strecke galten folgende Sonderegeln:
- Einbahnstraßenprinzip
- Bundesstraßen nur rechts ab
- Pfeile nur 1 x in ganzer Länge befahrbar
Bei den Kartenaufgaben hat der Fahrleiter (Hape) oft mit „Doppeltrick“ gearbeitet. Wenn man stolz die erste Schikane entdeckt und sich zufrieden zurückgelehnt hatte, ist man prompt auf die zweite Falle hereingefallen.
Außerdem noch Fragen zur Strecke und an Kontrollen. Die Streckenfragen ziemlich einfach mit genauer Positionsangabe. Schwierig war es jedoch, immer an die Fragen zu denken und im Bordbuch die Antwort zu notieren.
Die Fragen an den Kontrollstellen waren eher auf „Wer wird Millionär“-Niveau, also bei der Lösung auswürfelbar. Natürlich auch wieder das „beliebte“ Dosenwerfen mit dem Tennisball. Diese beiden Bereiche haben beim NOSW-Kultstatus und grundsätzlich keinen Einfluss auf die Platzierung.
Zudem als besonderes Schmankerl -durch Aushang am Startlokal- wurden 3 Chinesen der Strecke gestrichen. Auch dafür gilt es, im richtigen Moment daran zu denken und die zu fahrende Ehrenrunde auszulassen.
Allerdings war die Zeitvorgabe deutlich zu knapp bemessen. Wir fahren schon recht zügig und mussten die Mittagspause auf den WC-Gang reduzieren, um zeitlich überhaupt noch zurecht zu kommen. Andere Teilnehmer waren bei der Mittagspause schon zu weit im Zeitverzug und haben abgebrochen.
Geschuldet war dies der sehr schwierigen Aufgabenstellung und den vielen zu fahrenden Sonderrunden. Zudem nutzen die Teilnehmer der Klasse OA dieselbe Strecke und hatten wohl mehr Zeit. Folglich gab es zu oft Bummeltempo auf der Strecke, leider ohne Überholmöglichkeit. Vielleicht würde dieses Problem entschärft, wenn die einzelnen Klassen getrennt starten würden. Tatsächlich bin ich mir diesbezüglich aber nicht sicher, ob ein sortierter Start das Problem lösen würde, denn wir wurden schon sehr weit nach hinten durchgereicht.
Zusätzlich sollte der Schwierigkeitsgrad etwas reduziert werden, um allen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, die Fahrt ohne Zeit - Probleme zu beenden.
Es war schwierig die Konzentration über insgesamt 7 Stunden gleichmäßig hochzuhalten, zum Ende hin waren wir fix und fertig. Die letzte Kartenaufgabe mussten wir aus Zeitgründen leider ignorieren. Aufgrund der Zeitproblematik gab es auch keinen Koffeinnachschub.
Note: 2
Verpflegung
Frühstück Basic, also 2 halbe Brötchen (nicht matschig) und Kaffee oder Tee, Mittagspause fiel für uns aus Zeitgründen weg und Abendessen in Buffetform. Das Abendessen war top, ausreichend und lecker.
Note 2
Auswertung
Die Auswertung erfolge zügig und war nachvollziehbar. Aushang der Aufgaben mit Lösung erfolgte relativ schnell, die Siegerehrung danach zeitnah. Bei Reklamationen wurde zugehört und begründete Proteste berücksichtigt.
Ergebnisse sollen am nächsten Tag ins Netz, absolut vorbildlich.
Wir haben diese Veranstaltung als Gesamtsieger abgeschlossen, aber mit immerhin 19 fehlenden oder falschen OKs. Davon war ca. die Hälfte vermeidbar – vom Übertragungsfehler bis zur nicht gesehenen OK oder sonstige doofe Fehler. Bei ca. 10 Fehlern reicht unser Können und Wissen einfach nicht aus. Wir hatten jedoch beim Abendessen fachkundigen Rat und wissen nunmehr, was wir falsch gemacht haben.
Jetzt gilt es in gleichgelagerten Fällen „nur noch“ diese Art Fehler zu vermeiden.
Note: 2 +
Fazit
Sehr professionell gemachte Veranstaltung. Der Schwierigkeitsgrad war bei der Klasse AT sehr hoch, deutlich höher als bei vergleichbaren Veranstaltungen.
Wir fanden die Veranstaltung sehr gut durchdacht und insgesamt positiv. Wir lernen hier jedes Jahr dazu. 😊
Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.
Beim NOSW ist es erforderlich, sich auf die Aufgabenstellung einzulassen und sich nicht über einzelne Sonderaufgaben zu ärgern (wirken sich sowieso nicht aus) und sich auf die Streckenaufgaben zu konzentrieren.
Schlussbemerkung
Nach 2 Fehlversuchen hat endlich das Auto durchgehalten, keine Defekte einfach nur gut.
Es ist schon verwunderlich, aber sobald Autofahrer auf das Fahrrad umsteigen, werden die anderen Autofahrer zum Feindbild und werden beschimpft. Die alten weißen Männer belegen in dieser Disziplin einen Spitzenplatz. Vielleicht muss man nicht alles besser wissen.
Anke & Norbert Gries