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30.04.2022 Histo Neandertal

Bericht von Andreas Klingenhagen ( im Team Niemann / Klingenhagen )

Lange habe ich überlegt, ob ich zu dieser Veranstaltung überhaupt etwas schreiben soll. Denn diese Veranstaltung stellte alles in den Schatten, was ich bisher auf Rallyes erlebt habe.

Angefangen hat es mit der Anfahrt. Mit Adresse war das Nennbüro angegeben. Dort war allerdings nicht der Startparkplatz. Das hatten wir leider - wie etwa 75 % der Startenden - nicht erkannt. Der Startparkplatz war am Rathaus. Dort angekommen, wurden wir dann 3x mit unserem Gespann hin und her gescheucht, weil man offensichtlich nicht auf Anreisende mit Gespann vorbereitet war.

Ein Fußweg von etwa 5 bis 10 min zum Nennbüro ist für mich möglicherweise kein Problem, aber es gibt auch in unserem Sport Menschen, die aufgrund von Krankheiten nicht so gut zu Fuß sind. Eine Sportkameradin mit Rollator hatte im bergigen Geläuf jedenfalls mein volles Mitgefühl. Nicht erklärbar, dass es keine andere Start / Nennbüropositionierung gab.

Das Frühstück ( und ich nehm es vorweg auch das Abendmenu ) war ( waren ) das Highlight des Tages.

Nach Übernahme der Fahrtunterlagen und ausführlicher Unterweisung des Startleiters ( wo stehen welche Schilder und wie sehen diese aus - rotes Schild, gelbes Schild, Stempelkontrolle OK`s usw )  konnten wir keine groben Gemeinheiten finden und haben uns dann auf die Reise begeben. Im Ohr hatten wir noch die Mitteilung des Fahrtleiters ( Zitat nach Gedächtnis ): "Glaubt mal nicht, dass auf dem ersten Teil Baumaffen hängen, ich hatte keine Lust um 2 Uhr morgens aufzustehen, die gibt es erst nach der Pause".  Ah ja....immerhin ungewöhnlich.

Zeitprüfung 1: Mit Startnummer 5 treffen wir frühzeitig auf einem Parkplatz ein, an dem die Zeitprüfung beginnen soll. Ein sichtlich überforderter Zeitnehmer reiferen Alters diskutiert bereits mit den zuvor angekommenen. Es geht um die bereits abgelaufene Abfahrtzeit. Er fängt daraufhin heftiges telefonieren mit "seinem Chef" an und gibt Startzeiten fortan manuell per Telefon durch. Wir sind bereits gespannt, ob das klappt, als wir auf die Reise gehen. Nach der angegebenen Fahrstrecke erreichen wir dann die Markierungstafel gelbe Flagge. Mein Pilot Hans macht davor langsam, damit wir die Zeit einhalten. Einige Teilnehmer kacheln an uns vorbei, um passend die in Entfernung sichtbare Rote Tafel zu passieren. Da sehen wir im letzten Moment: Die gelbe Tafel ist das Ziel ?! Direkt hinter der Tafel steht die Lichtschranke. Und das in Entfernung sichtbare Schild entpuppt sich bei Annäherung als Stempelkontrolle !

Wie einem Verein, der hier die 18. Veranstaltung der Histo organisiert, sowas passieren kann, ist uns rätselhaft. In jedem Fall scheint diese GLP neutralisiert worden zu sein, denn sie wird später bei allen Teilnehmern als genullt erscheinen.

Kurz vor Mittag: in einem Straßendreieck erscheint ein Baumaffe....aha, er wollte uns nur in Sicherheit wiegen, Wir diskutieren im Auto, ob wir die Ansage von morgens ernst nehmen. Dann entscheiden wir uns für den Aufschrieb, denn die Führung durch den Chinesen war kniffelig und deutet ganz klar darauf hin, dass die OK da nicht umsonst hing. Schade, wie wir anhand der Musterbordkarte feststellen mussten. Dies war offensichtlich eine Negativkontrolle. Sicher haben nicht alle den launigen Hinweis gehört oder ernst genommen. In jedem Fall echt fragwürdig. Wir kassieren  +5

Nach der Pause und in der Pause wieder Chaos. Der ausgewählte Parkplatz am Lokal ist viel zu klein. Zudem ist es ein öffentlicher Parkplatz, der nicht nur von den Rallyteilnehmern genutzt wird. Dass die Einfahrt ( in der sich alles staut ) auch die Ausfahrt ist, mach es nicht besser. Dass bereits die Einfahrt nicht ordentlich markiert war und dann in der not mit Warnwesten und heftigem Gewinke angezeigt wurde - Schwamm drüber. Wieder starten wir mit Zeitverzögerung.

Weiterhin sind gut erkennbare Chinesen zur Wegführung bestimmt. Eine Baustelle mit Umleitung wird im Borbuch mit dem Hinweis "folgen Sie der U(x) bis zum Schluss...." vermerkt.  Leider muss man der Umleitung nicht bis zum Schluss folgen. Schön wäre es gewesen, hätte es dort gestanden. So vergehen weitere 15 min sinnlos.

In der Bordkarte folgen nun unter anderem die Aufforderung ORTSEINGANSSCHILDER nach Sicht zu ergänzen. Hier steht dann beispielsweise im Roadbook ..attingen ..elbert für z.B Hattingen und Velbert. Wir fahren eine über 7km lange Strecke und sehen zwar das Velbert Schild, aber nicht das Hattingen Schild ( es steht aber ..attingen im Roadbook ). Wir fahren die ganze Strecke zurück und nochmals in die richtige Richtung. Fazit: Es gibt kein Ortseingangsschild Hattingen. Nur ein Weilerschild mit Hattingen-Irgendwas. Da es kein OA Schild ist, notieren wir dies natürlich nicht. Die, die auf Verdacht fälschlicherweise ein "H" notieren, machen hier leider alles richtig. Wir kassieren 5 Strafpunkte.

Es folgt GLP 2, die nun tatsächlich richtig durchgeführt wird. Wir zählen auf null runter und durchfahren das Ziel just in Time. Leider kassieren wir dafür 16 Strafpunkte, was vollkommen unmöglich ist. Unsere Sportskameraden Eberlein / Hohl kassieren gar 30, was noch unmöglicher ist, da die Beiden absolute Profis und nicht umsonst Gesamtsieger der Kreismeisterschaft 2021 sind. Vielleicht wurde auch nur das Ergebnis durch vorbeifahrende Radler, Linienbusse u.ä. verfälscht. So grob daneben kann keiner von uns gelegen haben.

GLP 3 wird wieder auf einem Parkplatz gestartet. Der Zeitmessungskollege von GLP 1 ist wieder vor Ort und das Chaos was jetzt losgeht spottet jeder Beschreibung. Kein Einweiser, keine Helfer, der arme Kerl hat keine Infos und keinen Plan. Inzwischen stauen sich die Autos. Einige stehen mit Warnblinkanlage auf der Bundestraße ( !!! ), einige auf Radwegen. Der Verkehr wird zeitweise lahmgelegt. In jedem Fall ist es brandgefährlich, wie da geparkt und angehalten werden muss. Wir verbringen hier fast 45 min wartend. Das Ziel der GLP ist genauso falsch beschildert wie in GLP1. Die Lichtschranke steht wieder am gelben Schild. Aber inzwischen wundert uns das nicht mehr. 

Interessant ist eigentlich nur, dass es von den ersten 21 im Gesamtklassement immerhin 20 geschafft haben, mit der gleichen Fehlzeit durch die GLP zu fahren und dafür jeweils 1 Strafpunkt zu kassieren. Auch hier gilt: Das darf bei der 18. Auflage gerne mal auffallen, dass dies eigentlich unmöglich ist. In jedem Fall hätte auch diese GLP neutralisiert werden müssen.

Im letzten Drittel der Rallye ist dem Fahrtleiter dann offenbar aufgefallen, dass er noch reichlich OK Schilder im Kofferraum hat. Plötzlich hängen die Dinger an jeder 2. Ecke. 

Kurz vor Schluss wird der gesamte Rallyetross nochmals auf einem Parkplatz herausgezogen. Angeblich um die Ankunft zu entzerren, stehen wir hier 1 Stunde herum. Über Sinn und Zweck darf diskutiert werden.

Dass am Ende die Verkündung der Gewinner eine Stunde später als angekündigt stattfindet, rundet den Tag dann noch ab.

Fazit:

Tolle Streckenführung, sehr üppige und leckere Mahlzeiten, katastrophale Orga mit Fehlern, die ich anderswo noch nie gesehen habe. Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern, ihr hattet vermutlich einfach nur Glück bei der Zeitnahme. Wir werden garantiert nicht nochmal an der Histo teilnehmen, dafür ist uns das aufzuwendende Geld und die Zeit zu schade. Leider ein Wertungslauf zur Kreismeisterschaft. Wird wohl bei den meisten ein Streichresultat, außer bei denen, die zufällig gewonnen haben.

Zur Vollständigkeit die offiziellen Platzierungen im Gesamtklassement der CAC Teilnehmer:

Mike und Petra Spavacek: Platz 10

Niemann / Klingenhagen: Platz 11

Eberlein / Hohl: Platz 21

Kay und Steffy Spevacek: Platz 25